Das könnte der Stoff sein, aus dem Revolutionen gemacht werden. Tania Singer, 47, Deutschlands führende Hirnforscherin, hat die Ergebnisse ihrer Forschungsreise ins "soziale Gehirn" des Menschen veröffentlicht. Die Direktorin für Soziale Neurowissenschaft am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften wollte wissen: Können wir durch mentales Training gesünder werden und mehr Empathie schöpfen?

Gefühle, so Singer, bilden sich im Hirn ab – ebenso wie Sprache, Denken oder Wahrnehmung. So wie wir Oberarmmuskeln trainieren, können wir – etwa durch Meditation – auch das Gehirn in Form bringen: Wir werden dadurch aufmerksamer, können unser Herz öffnen oder Abstand zu einer überwältigenden Gedankenflut gewinnen. "Am Ende", sagt Singer, "entstehen wissenschaftlich fundierte Programme, um Qualitäten wie Mitgefühl auf der Welt zu stärken."